top of page
17 - DSC07612_edited.jpg

Neugierig geworden?

Die Blogposts sind nur der Anfang Deiner Reise.

 

Wenn Du die vorgestellten Themen vertiefen und maßgeschneiderte Unterstützung erhalten möchtest, biete ich Dir die Möglichkeit, ein kostenloses Erstgespräch mit mir zu führen.

Sichere Dir noch heute Dein kostenloses Erstgespräch und starte Deine transformative Reise!

Ein Brief aus Kinderaugen: Wie Scheidungen die Seele prägen und was wir daraus lernen können.

Aktualisiert: 15. Juli 2024



Dieser Beitrag ist ein sehr persönlicher Brief an jene Erwachsenen, die gerade schwierige Entscheidungen treffen müssen oder durch ähnliche Herausforderungen gehen wie meine Eltern einst. Es ist eine Reflexion über meine Erlebnisse als Scheidungskind und soll zum Nachdenken anregen, wie Trennungen aus Sicht der Kinder erlebt werden. Am Ende möchte ich offenbaren, dass ich selbst als Kind solch eine schwierige Zeit durchgemacht habe, und dies u. a. meine heutige Arbeit als Coach prägt.


Die unsichtbare Last eines Kindes

Liebe Eltern,


ich war neun Jahre alt, als meine Welt ins Wanken geriet. Die vertrauten Muster der Kindheit begannen zu zerbrechen, als ihr eure Trennung auf den Weg brachtet. Die kommenden Jahre sollten mich prägen und herausfordern, auf eine Weise, die ich damals nicht vollständig verstehen konnte.

Vier lange Jahre dauerte dieser Prozess – eine Ewigkeit für ein Kind, das nichts sehnlicher wollte als eine stabile und liebevolle Familie. Während ihr miteinander kämpftet, wurde ich oft zwischen euch hin- und hergerissen. Dabei trug ich die Rolle der großen Schwester, die nicht nur mit ihren eigenen Gefühlen kämpfte, sondern auch die Last spürte, meinen jüngeren Bruder zu beschützen. Er war mein Anker in dieser chaotischen Zeit, und ich wollte nichts sehnlicher, als dass es ihm gut ging. Ich schützte ihn wie eine Löwin, vor allem, was um uns herum passierte, auch wenn ich selbst kaum Halt fand.


Die Last der Verantwortung und der fehlende Schutz


Mama, du hattest niemanden, mit dem du reden konntest, aber die Verantwortung und die Last, deine beste Freundin und Vertraute zu sein, war für mich, als dein Kind, schwer zu tragen. Die Einblicke, die du mir in eure Scheidung gewährtest, waren oft zu viel für meine kindlichen Schultern.

Mit meinen neun Jahren konnte ich monatelang nicht schlafen, so überwältigt war ich von der Situation. Das Bett wurde in alle Himmelsrichtungen gestellt, ein neues Bett wurde gekauft, und sogar ein Schalter zum Abschalten des Stroms wurde installiert. Statt dich zu fragen, ob die Last der Scheidung für mich zu groß war, ging es oft nur um deine eigene Erleichterung. Deine täglichen Parolen, dein Stress und deine Art, die Situation zu handhaben, drängten mich in eine Ecke, in der ich mit meinen Gefühlen nicht zurechtkam.


Der Verlust des Vaters und der Aufbau von Wut


In diesem Chaos begann sich eine enorme Wut in mir zu stauen. Mama, du sprachst ständig von Papas vermeintlicher Schauspielerei, seinen Tränen, die nur dazu dienen sollten, dich umzustimmen. Ich war so sehr deiner Sichtweise ausgeliefert, dass ich als Kind keine eigene Meinung über Papa entwickeln konnte. All die Emotionen, die ich ihm zuschrieb, kamen mir unecht vor, weil ich keinen Unterschied zwischen echter Trauer und gespieltem Schmerz erkennen konnte.

Mit 14 Jahren verwandelte sich meine Wut in eine Entscheidung: Ich verbannte Papa aus meinem Leben. In meiner kindlichen Verzweiflung und beeinflusst von deinen ständigen Anschuldigungen, Mama, konnte ich nicht anders. Ich hatte einen richtigen Hass auf diesen Mann entwickelt, den ich für die Quelle allen Übels hielt. Ich konnte nicht begreifen, dass es seine echte Trauer war und dass ich in einem Konflikt zwischen euch beiden gefangen war, in dem ich niemals Partei hätte ergreifen sollen.


Die schmerzhafte Erkenntnis und der Wendepunkt


Die Jahre vergingen ohne Kontakt zu Papa. Erst als er 2019 starb, öffnete sich eine Tür zu einer Erkenntnis, die lange verschlossen war. Ich weinte an seiner Beerdigung, als sich all der unterdrückte Schmerz und die Erkenntnis plötzlich Bahn brachen. All das, was ich über ihn geglaubt hatte, all die Wut und der Hass, lösten sich auf einmal auf. Ich sah ihn endlich als den liebevollen Vater, der er gewesen war, der versucht hatte, uns zusammenzuhalten und uns ein Zuhause zu bieten, auch wenn seine Tränen für mich damals unecht schienen.

Die Erkenntnis, dass er derjenige war, der die Familie zusammenhalten wollte, dass seine Werte auch meine sind, veränderte mein Leben tiefgreifend. Ich begann zu verstehen, dass ich nicht seine Rolle in der Scheidung beurteilen konnte und dass ich als Kind manipuliert wurde, ihn auf eine Weise zu sehen, die er nicht verdient hatte.


Ein Appell an die Erwachsenen


Liebe Eltern, die ihr dies lest, ich bitte euch: Denkt daran, dass eure Kinder die unsichtbaren Zeugen eurer Entscheidungen sind. Sie tragen die Last eurer Konflikte mit sich, oft ohne dass ihr es merkt. Eure Trennung ist nicht nur eure Sache – sie beeinflusst das Leben eurer Kinder auf tiefgreifende und dauerhafte Weise.

Bitte erinnert euch daran, dass eure Kinder das Recht auf beide Elternteile haben. Sie sollten nicht in den Konflikt hineingezogen oder als Mittel benutzt werden, um den anderen zu verletzen. Sie brauchen Stabilität, Ehrlichkeit und das Recht auf eine eigene, unvoreingenommene Beziehung zu beiden Elternteilen.


Meine eigene Reise und mein Coaching-Angebot


Dieser Brief ist auch ein Teil meiner eigenen Heilung. Als Coach weiß ich nun, wie tief die Wunden reichen, die eine Trennung hinterlassen kann, und wie wichtig es ist, diese zu erkennen und zu bearbeiten. Die Kindheit, bzw. die Familie sind der Grundstein/unser Fundament auf welches wir unser gesamtes Leben bauen. Sollten Sie auch die ein oder anderen Unsicherheiten in Ihrem eigenen Fundament verspüren, so lassen Sie uns diese Knötchen auflösen. Meine schmerzhaften Erfahrungen haben mich gelehrt, wie bedeutsam es ist, Unterstützung und Verständnis in solchen Zeiten zu haben.

Ich unterstütze Menschen, die durch ähnliche Situationen gehen, wie ich sie erlebte. Meine Reise von einem manipulierten Kind zu einem reflektierten Erwachsenen hat mich dazu befähigt, anderen zu helfen, die Herausforderungen von Trennung und Scheidung zu bewältigen und gesunde Beziehungen aufzubauen.


Fragen, die Sie gerne zum Nachdenken nutzen dürfen:


  1. Erkennen Sie in Ihren Entscheidungen und Worten möglicherweise die Auswirkungen auf Ihre Kinder?

  2. Wie oft versetzen Sie sich in die Sicht Ihrer Kinder? Haben Sie Angst und laufen lieber weg?

  3. Wie können Sie eine unterstützende und neutrale Umgebung für Ihre Kinder schaffen, in der sie ihre Beziehung zu beiden Elternteilen pflegen können?

  4. Vermischen Sie Ihren eigenen Trennungsfrust mit der Beziehung Ihres Ex-Partners und des Kindes? Trennen Sie die einzelnen Bausteine Finanzen/Fürsorge/Zukunft/Bindung?

  5. Kämpfen Sie oder Ihre Kinder mit den emotionalen Nachwirkungen einer Trennung und benötigen Sie Unterstützung, um diese zu bewältigen?

Wenn Sie sich in diesen Fragen wiederfinden, lade ich Sie ein, Kontakt mit mir aufzunehmen. Natürlich auch gerne bei anderen Themen im Familienbereich. Gemeinsam können wir Wege finden, um die Belastungen zu mindern und eine gesündere, ausgeglichene Zukunft für Sie und Ihre Kinder zu gestalten. Lassen Sie uns die Knoten lösen, die das Leben schwer machen.


bottom of page